Myopiemanagement
Mit Myopie-Management die Kurzsichtigkeit bei Kindern bremsen.
DIE TÜCKEN DER KURZSICHTIGKEIT
Kurzsichtigkeit (Myopie) ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die am meisten verbreitete Fehlsichtigkeit. Bei immer mehr Menschen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, sind die Augen im Verhältnis zu ihrer Brechkraft zu lang. Laut WHO muss davon ausgegangen werden, dass im Jahre 2050 rund 50 % der Weltbevölkerung kurzsichtig sein wird. Über 10 % davon hochgradig kurzsichtig.
Kurzsichtigkeit, vor allem im höheren Bereich, stellt für die Augengesundheit
ein signifikant höheres Risiko dar. Es gilt: je länger das Auge, desto stärker ist die Netzhaut vorbelastet und desto höher ist das Risiko späterer Augenerkrankungen
Ursachen für
Kurzsichtigkeit
Genetische Faktoren: Sind in der Familie eines oder beide Elternteile kurzsichtig, kann dies auch Auswirkungen auf das Kind haben.
Gewohnheiten unserer Zeit: Wir verbringen immer mehr Zeit am Bildschirm (TV, PC, Tablet, Mobile). Das ständige Fokussieren in die Nähe bewirkt eine Zunahme der Kurzsichtigkeit. Dazu kommt, dass wir wenig Zeit im Freien verbringen. Dies führt zu einem Mangel an Tageslicht, was wiederum die Kurzsichtigkeit forciert.
Herkömmliche Brillengläser: Sie korrigieren wohl die Kurzsichtigkeit, generieren aber in der Peripherie einen sogenannten «hyperopen Defokus». Dieser bewirkt, dass die Abbildung ausserhalb des Zentrums hinter der Netzhaut entsteht, was das Auge zum Wachstum anregt.
DIE KURZSICHTIGKEIT BEI KINDERN BREMSEN
DIE KURZSICHTIGKEIT BEI KINDERN BREMSEN
DIE KURZSICHTIGKEIT BEI KINDERN BREMSEN
Man kann etwas dagegen tun!
Die Entwicklung von Kurzsichtigkeit geht während der Wachstumsphase von Kindern und Jugendlichen vonstatten. Eine stete Zunahme des Längenwachstums der Augen (Myopieprogression) kann durch verschiedene Massnahmen gebremst und reduziert werden. Eine bereits vorhandene Kurzsichtigkeit kann allerdings nicht rückgängig gemacht werden. Je früher eine geeignete Therapie beginnt, desto grösser sind die Aussichten auf Erfolg.
Myoper Defokus
Brillengläser mit myopem Defokus
Als nicht invasive (ohne direkten Eingriff am Auge) Variante für effizientes Myopie-Management stehen Brillengläser mit myopem Defokus zur Verfügung. Der Durchbruch gelang den führenden Glasherstellern durch das Anordnen von sogenannten D.I.M.S. (Defocus Integrated Multiple Segments) rund um das Zentrum des Brillenglases. Im «British Journal of Ophthalmology» wurde ein Artikel veröffentlicht, welcher von einer randomisierten Studie mit 183 chinesischen Kindern im Alter von 8 – 13 Jahren berichtet. Die Kernaussage lautet, dass sich die Myopieprogression bei den Teilnehmern mit D.I.M.S.-Technik im Vergleich zu den Teilnehmern mit «normalen» Brillengläsern um durchschnittlich 60% reduzierte.
Kontaktlinsen mit myopem Defokus
Diese Kontaktlinsen korrigieren ebenfalls im Zentrum die Kurzsichtigkeit. In der Peripherie wird auch hier eine Veränderung der Optik erzielt, um einen verminderten Anreiz für das Längenwachstum des Augapfels zu erreichen.
Strategie und Erfolgskontrolle
Nachdem wir die Augenlänge gemessen haben, wird ein individuelles Sehprofil erstellt. Dabei werden alle relevanten Einflussfaktoren für die Entwicklung der Kurzsichtigkeit miteinbezogen. Dies ermöglicht eine Prognose zur Weiterentwicklung der Fehlsichtigkeit mit und ohne Myopie-Management.
Unser erster Podcast zum Thema „Myopiemanagement“ erklärt, wie man Kurzsichtigkeit bei Kids bremsen oder sogar stoppen kann. Es werden präventive Massnahmen und mögliche Behandlungsstrategien diskutiert. Es wird erklärt, warum es wichtiger denn je ist, frühzeitig einzugreifen und welche Rolle die Umgebung, Lebensgewohnheiten und regelmässige augenärztliche Untersuchungen spielen.
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